Sonntag, 20. Juni 2010

Hitchhiken nach La Spezia


eeeeendlich !!!
Ein neues Abenteuer!
Eine fast unmögliche Idee, keine Planung und ein paar schlaflose Nächte.

So könnte man diese 4 Tage sehen.
Man könnte es jedoch auch beschreiben als eine absolut wahnwitzige Idee, die zu einem überraschendem unglaublichen Ergebnis führte.

Und so hat alles angefangen:
Donnerstag: Philipp und ich waren so am rumblöden. Es endete, wie so oft, mit einem großen Durcheinander. Ein Wort gab das andere. Und so ganz nebenbei befand sich die Idee bereits im Geburtskanal .... der Geburt unserer ersten gemeinsamen Reise.

Philipp: "Komm Maren, wir trampen am Wochenende an die Cóte d `Azur"

Ich: " Klar auf gehts"
Ich gedacht: Lass den mal quatschen. Wir kommen eh niemals in 3 Tagen nach Cannes per Anhalten und wieder zurück.

(Ich behielt Recht- nur so nebenbei für die Nachwelt)

Samstag morgen (nach diversen Partys) habe ich schließlich mit Philipp telefoniert.
1 Stunde später standen wir am Rastplatz in Dortmund,mit FlipFlops, Bikini und Sonnenbrille.
Unsere ersten Mitnehmer waren fasziniert und entsetzt, als sie erfahren haben, was wir die Tage noch vor uns haben- "Ihr seid bescheuert, das schafft ihr nie"
Wenn ihr wüsstet...
Um jetzt nicht alle einzelnd beschreiben zu müssen, werde ich die nächsten 8 auf eine Anekdote reduzieren.

- Dich (Philipp) alleine hätte ich niemals mitgenommen, aber mit ihr (ich), hatte ich gar keine Bedenken mehr
- Ihr habt nichts gegen Geschwindigkeit oder? Ich will mal wieder autofahren
- Letzte Woche habe ich mir gerade einen extrastarken Elektroschocker in Thailand gekauft. Damit lege ich jeden um.
Auf dieser Fahrt wurde dann auch unsere "Reiseplanung" kurzerhand über Bord geworfen. Philipp hatte mit Freunden telefoniert und uns schnell selbsteingeladen. Neues Ziel: La Spezia-Italien
-Grüzi mit öinond noa wo wollts denn hi?... Habsa denn nen Passli?(für den ders noch nicht verstanden hat-wir sind jetzt in der Schweiz)
-Eigentlich wollte ich nur bis in nächste Dorf, aber so...(50 km hinter seinem Dorf)
-2 Thailänderinnen (hoffentlich ohne Elektroschocker): Ui... (und die haben sich gefreut)
- Seid ihr irgendwo ausgebrochen? Seid ihr Flüchtlinge?
-(Mitten auf ner 3-spurigen Autobahn) Ich halte jetzt hier an. Ihr müsst nur noch die Brücke hochlaufen

17 Stunden, 1. 088 km und 2,5 l Milch später erreichten wir unser Ziel... La Speeezia
Ein bischen müde wurden wir von Debby und Carmen am Bahnhof eingesammelt.
Carmen campte mit ihrer und einer 2. Familie und ihrer Freundin Debby in Ameglia.

Wir wurden ganz nett empfangen, integriert und bekocht...
Ohne auch nur einmal ausruhen, schlappmachen oder heian ging es gleich an den Pool. Während ich die Mädels mit meinen Wasserballkönnen in Schacht hielt, entschied sich Philipp für ein kleines Nickerchen mit schweren Folgen, wie sich später herausstellte.

Da unser Ziel daraus bestand ans Meer zu fahren, reinzuspringen und wieder zurück zufahren, mussten wir uns langsam beeilen... denn das Meer hatten wir bis dato nur aus der Ferne gesehen.
Wir stärkten uns also in der besten Gelateria Italiens und starteten zum Strand. So kalt hatte ich mir das Meer leider nicht vorgestellt.

Für ein bischen Romantik sorgte am Abend ein Auflug mit einer großen Flasche Gepantschtem an der Bootssteg.

Die Sterne, das Meeresrauschen, das Gepantschte war so schön... zum schlafen...
Ja das zog ich durch- Tief, Kompromisslos und Lange.

Den nächsten Morgen ging es für uns 2 zum Rollerverleih. Mit unserem "schönen" blauen Rennmobil
düsten wir durch La Spezia und den Nationalpark Chinque Terre.
Es war wunderschön- tiefe Schluchten, azurblaues Wasser, Berge, Höhlen, Der Wind, Sommer....
Ach habe ich schon Philipps Sonnenbrand erwähnt??? Oh es war so schön... Ich hatte soviel Spaß.
Er ist ja in diesem Liegestuhl am Pool eingeschlafen... mit dem Arm diagonal über den Oberkörper...
Eine Mischung aus krebsrot und Bolognese. Mit einem riesen WEIßEN Streifen...
Wie ein Mister Italia, der den ganzen Sommer seine Scherpe aus stolz nicht ablegen konnte.
Gut... jetzt gehts weiter

Wirpicknickten auf einer Felsformation und ich verdrückte das größte Brot, dass ich je in meinem Leben gesehen hab.

Mission accomplished!

Auf dem Rückweg, wollte ich dann fahren.. super Idee... wie ich fand... Philipp war nicht ganz meiner Meinung... er hatte aber dann auch einfaach mal nix mehr zu melden. Sorry Philipp!
Naja.... erste Kurve, erster Versuch mit dem Dickn hintendrauf mein Shi zu finden.
Dass gerade ein Polizist meinen Beinahe-Zusammenstoß mit dem Berg sehen musste, konnte ja niemand ahnen... Führerschein...ähmmm.... ja, den hatte ich auch nicht... also...

lieb lächeln und winken

Weiter ging es fast Vorfallslos. Nach schnellem duschen und verabschieden ging es dann wieder Richtung Heimat.

- Ein paar Bauarbeiter und ein Pick-up
-2 Corsaverrückte
-Ein Dominikaner, der mir sehr bildhaft erklärte, wie man Pferde am besten zubereitet
- 2 Mädels aus Stugi ,die gerade aus Rimini mit ihrem A3 kamen, geile Musik, Geschwindigkeitsraus, Butterbrezeln (Welcome back 2 Germany: Es regnet ...)
- Ein Rattenfänger, der eigentlich Dachdecker war
-Der Ex-Marketing-Director von Wella... Ja Jost, wir besuchendich bald
-Eine S3-Cyberschwuchtel

Dann mussten wir kurz nach Frankfurt auf der A2 ( jeweils 3-spurig) die Autobahn überqueren, was ganz schön aaaaufregend war.

Der/ Die letzten haben uns dann bis zum Dortmunder Hauptbahnhof gefahren.

Mit nassen Strandhantuch lief ich also im strömenden Regen in die Uni.
Erster Kommentar. Mein Matheprof. " Hui... das ist aber jemand zu lange in der Sonne gewesen"

Ja, auch ich hatte einen Sonnenbrand. Ich breitete mein Handtuch über die Stuhllehne aus zum trocknen ... Ich glaube es war der erste Sonnenbrand meines Lebens, der tagelang meine Stimmung erhellte...

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